Biatorbágy befindet sich im westlichen Teil des Komitats Pest, an der Grenze Komitats Fejér. Es wird aus Norden von den Siedlungen Páty und Budakeszi, aus Osten von Budaörs und Törökbálint, aus Südosten von Sóskút, aus Süden von Etyek im Komitat Fejér, aus Westen von Herceghalom begrenzt. Das innere Gebiet der Siedlung liegt im Becken Zsámbék, das in nordwest-südostlicher Richtung vom Budaer Gebirge umgegeben wird und das im Osten ins Becken Budaörs hinüberreicht. Gebietsgröße: 4379 ha; Innengebiet: 496 ha; Einwohner: am 1. Januar 2013 12.908 Personen. Ab 1985 begann die Anzahl der Einwohner abzunehmen, welche Tendenz sich gegen 1990 umkehrte und in den letzten Jahren nahm die Bevölkerungszahl schon ausgesprochen schnell zu.
Biatorbágy verfügt über besonders gute Verkehrsverbindungen. Aus Sicht der Verbindungen zum Hauptstraßennetz sind die Autobahn M1, die Autostraße M0 und die Hauptstraße Nr. 1 von besonders großer Wichtigkeit. Die Haupteisenbahnlinie Nr. 1 fährt gleichfalls durch Biatorbágy. Die Autobahn M1 wird durch den nördlichen Teil des inneren Gebiets der Stadt geführt. Zur Sicherstellung der Verbindung zwischen Biatorbágy und der Autobahn dienen der Knotenpunkt Herceghalom und das Knotenpunktsystem 1-M1-M0.
Die zur Autobahn fast parallel laufende Hauptstraße Nr. 1 dient unmittelbarer der Siedlung. Obwohl auch die Hauptstraße Nr. 1 den Katalin-Berg von der Siedlung trennt, ihre Spurlinie ist aber im Allgemeinen doch günstig und bietet die Möglichkeit, auch Wirtschaftsgebiete mit größerem Verkehr auszugestalten, welche auf den Verkehrsstraßen – von der Siedlung relative unabhängig – erreicht und bedient werden können. Die weiteren Biatorbágy berührenden Landesstraßen bilden zugleich das Sammelstraßennetz der Siedlung. Seitdem die Eisenbahnlinie Tatabánya-Budapest auch als Vorortbahn funktioniert, liegt Biatorbágy „näher“ an der Innenstadt von Budapest als manche Bezirke von Pest, welche Tatsache neuen Anstoß für die Entwicklung der Siedlung gibt. Biatorbágy entstand 1966 aus der nördlichen Siedlung Torbágy und dem südlichen Bia. Bis zum Jahre 1985 stand auch Herceghalom unter der Verwaltung von Biatorbágy. Die Namen beider Siedlungen wurden zuerst 1192 in der Bezeichnung „Biua“ unter dem „Torbágy-Wald“ in einer Liste der Landgüter schriftlich erwähnt. Torbágy entstand im Tal des Bachs „Füzes“, auf seinen beiden Seiten am Fuße des Hügels „Friedhof“ (Temető-domb). Die traditionellen Weingarten und Obstgarten von Torbágy lagen auf dem Katalin-Berg. Bia wurde entlang des Bachs „Békás“ (Fröschenbach), am nördlichen Ufer des Fischteiches ausgebaut. Das innere Gebiet wurde entlang der die Städte Buda–Bicske–Győr–Wien verbunden Straße erweitert. Die Obst- und Weingarten von Bia lagen auf den Szarvas-, Öreg-, Kutya- und Ürge-hegy (Hirschen-, Alt-, Hunden- und Ziesel-Berge).
Südwärts vom inneren Gebiet, auf dem anderen Ufer des Bachs wurde der Fischteich von Bia im Bett vom ehemaligen See "Szelíd" hergestellt, das am Anfang des 19. Jahrhunderts trockengelegt wurde. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts werden die neueren Wohnblöcke beider Siedlungen entlang der Eisenbahnlinie, in der Nähe der gemeinsamen Eisenbahnstation aufgebaut. Diese Strecke der Eisenbahnlinie wurde 1883 fertig gestellt. Die traditionellen Siedlungen sind stufenweise mit den Wohnblöcken entlang der Eisenbahnlinie zusammengewachsen. Als Garten der neueren Gebiete wurden die Kleingartenblöcke von Nap-hegy (Sonnenberg) und des Stadtteiles Iharos ausgestaltet. Auf der ehemaligen Spurlinie der Buda und Wien verbundenen Straße befinden sich heute die Straßen Ország utca, Szabadság utca und Szent István utca. 1960 wurde die Hauptstraße Nr. 1 zwischen den inneren Gebieten und Katalin-Berg ausgebaut. Gleichfalls in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, 1976 wurde auch die Eisenbahnlinie nach Norden von Torbágy, zwischen das innere Gebiet sowie den Friedhof und die Kleingarten verlegt. Die neue Spurlinie der Landstraße läuft parallel zur Eisenbahnlinie, davon nördlich 200 m entfernt. Zu dieser Zeit vereinigten sich die beiden Siedlungen, wobei stufenweise ein neues Siedlungszentrum auf dem Gebiet der alten Eisenbahn ausgebaut wurde.
1980 wurde die Autobahn M1 nördlich von der Hauptstraße Nr. 100 (Nr. 1) gebaut, welche die Kleingarten auf dem Katalin-Berg von der Siedlung trennt. 1955 wurde der Angelnteich hergestellt und ab dem Jahre 1970 wurden die dazu gehörenden, geregelten Erholungsblöcke ausgestaltet. In der Mitte der 1970er Jahren wurde die Eisenbahnlinie auf ein von der Siedlung nördlich liegendes Gebiet verlegt. Die neue Eisenbahnstation wurde auf der Nordostseite der Siedlung aufgebaut. Infolge dessen wurde das alte Gebiet der Eisenbahn befreit, und dadurch bietet sich die Möglichkeit, dort ein neues Siedlungszentrum auszubauen. Ein Gesetz aus dem Jahre 1976 (ÖRT) hatte vor, die Entwicklung unter geregelten Verhältnissen zu realisieren, die aber nicht erfüllt werden konnte, da die möglichen Straßenöffnungen an vielen Stellen verbaut wurden. Da der Auszug von MÁV (Ungarische Staatseisenbahnen) sich bis zum Jahre 1997 hinauszog, ist der Ausbau des neuen Zentrums der Stadt auch heute noch im Gange. Die Entwicklung der Stadt Biatorbágy wurde durch die Bau der Autobahn bedeutend beeinflusst.
Entlang der Autobahn und der Hauptstraße Nr. 1 wurden Wirtschafts- und Logistikzentren errichtet. Dank der starken Infrastrukturentwicklung des Bürgermeisteramtes in den Jahren 1990-94 und der Nähe der Siedlung übersiedelten viele Gesellschaften aus der Hauptstadt in Biatorbágy. Bei der Entwicklung der Siedlungsstruktur bedeuteten der Bau der Autobahn M1 und die Lage der Eisenbahnlinie Vorteile, da die Geschäftsbereiche getrennt von den Wohngebieten ausgestaltet werden konnten. Die im nordwestlichen Teil der Stadt Biatorbágy vorgehabten Wohngebietsentwicklungen knüpfen sich organisch an die vorhandene Struktur. Der weitere Zuwachs wird nach einer Zeit durch die Gelände- und Naturverhältnisse begrenzt. Die Richtung der Entwicklung der Siedlungsstruktur wird im 2002 verabschiedeten Siedlungsstrukturplan vorgeschrieben, in dem die Suburbanisationsprozesse und die sich in der Siedlung ergebenden Ansprüche berücksichtigt wurden. Die Strukturänderungen der letzten Jahre werden durch die Ausgestaltung und den stufenweise durchgeführten Einbau von neuen Wirtschaftgebieten entlang der Hauptstraßen gekennzeichnet. Es ist weiterhin noch zu bemerken, dass sich die Rolle der ehemaligen Agrargebiete änderte, die Kleingarten werden als Erholungs- und Wohngebiete verwendet und statt der großen Ackerflächen wurden kleinere Einheiten ausgestaltet, die in einem angebaut werden. Ein wichtiges Element der Siedlungsstruktur ist weiterhin auch die Ausgestaltung von Grünanlagen im inneren Gebiet und in den damit in Verbindung stehenden Bereichen.
Die Umgebung von Biatorbágy war schon in den vorgeschichtlichen Zeiten bevölkert, wie dies durch die sich aus dem Kupfer- und Bronzezeitalter stammenden Funde bewiesen wird. Die Archäologen haben auf dem Gebiet von Budapark und Szarvasugrás in Biatorbágy sowie auf Altenberg in Bia Spuren von Siedlungen aus dem Bronzezeitalter gefunden. Der Tal Hosszúrétek (Lange Wiesen) war schon im von Awaren bewohnten Karpat Becken besiedelt, deren Spuren während den, in den Jahren 1991 und 2003 durchgeführten Grabungen bewiesen wurden. Während dieser Grabungen wurden awarische Graben aus den 7-8. Jahrhunderten mit reichen Fundmaterialien entdeckt. Auf dem Kerngebiet beider, die heutige Siedlung bildenden, ehemaligen Dörfer wurden die Ruinenreste von ehemaligen Kirchen gefunden. In Bia sind die Ruinen der Heiligkreuz-Kappelle im reformierten Friedhof, in Torbágy die gotische Schließung einer katholischen Kirche zu sehen. Die Siedlung Torbágy bestand aus einer Straße entlang der Landstraße, während die sich in einem, in nordwestlicher Richtung ziehenden Tal befindende Siedlung Bia aus zwei parallelen Straßen bestand. Der mittelalterliche Siedlungskern von Bia lag wahrscheinlich in der Umgebung vom heutigen Munkás und Arany János utca (Grundstück), während der andere Hauptteil davon nördlich (Szugja) zu finden war. Während der Türkenherrschaft entvölkerten sich beide Siedlungen. Später wurden beide auf der Stelle der mittelalterlichen Siedlungen wieder besiedelt, Bia ab dem 17. Jahrhundert, Torbágy aber erst ab dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Torbágy wurde mit Familien deutscher Nationalität besiedelt, während Bia als ein ungarischer Dorf weiter lebte, die Menschen anderer Nationalitäten zogen aus Nachbardörfern her.
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts war Bia bis zum Jahre 1935 der Sitz eines aus 16 Gemeinden bestehenden Landbezirks mit 41 Tausend Einwohnern. Dazu gehörten unter anderem Albertfalva, Budafok, Nagytétény, Budakeszi, Budaörs, Páty, Zsámbék, Tök, Perbál und Törökbálint. 1946 wurde die Mehrheit der Einwohner deutscher Abstammung nach Deutschland deportiert und statt ihnen kamen ungarisch sprechende Einwohnen aus verschiedenen Gegenden des Karpatenbeckens (Szeklerland, Transsylvanien, Tiefebene, Oberungarn). Auf Bia und Torbágy übte eine große Wirkung aus, dass eine Talbrücke für den Eisenbahnverkehr zwischen beiden Dörfern gebaut wurde. 1884 wurde eine gemeinsame Eisenbahnstation unter den Namen Bia-Torbágy gebaut und übergeben. Mit der Modernisierung der Eisenbahn wurde 1898 auch eine zweite Talbrücke gebaut. Mit der Hilfe dieser Viadukte wurde ein 120-140 m breites und 20-25 tiefes Tal überbrückt. Sie wurden einerseits dem Wahrzeichen von Biatorbágy, zugleich aber auch dem Ort eines furchtbaren Terrorakts, der am 12. September 1931 von Szilveszter Matuska begangen wurde. Die ihre Funktion verlorenen Brücken sind heute Denkmäler der Eisenbahngeschichte und stehen unter örtlichem Schutz.