Kiti

Die Siedlung Kiti liegt 11 km in südwestlicher Richtung von der zyprischen Hafenstadt Larnaka entfernt. Ihre Höhe über den Meeresspiegel ist niedrig, beträgt 20 Meter. Die Einwohnerschaft der 1881 670 Einwohner zählenden Siedlung Kiti erhöhte sich 1960 auf 1080, 1973 auf 1161 Personen. Obwohl viele die Siedlung wegen der türkischen Okkupation im Jahre 1974 verlassen, zählte sie 1982 2095 Einwohner und aufgrund der 2001 durchgeführten Volkszählung leben heute 3354 Personen in der Siedlung. In der ein extrem mediterranes Klima habende Siedlung beträgt die Niederschlagsmenge nicht mehr als nur 360 mm pro Jahr, und es regnet nur in den Wintermonaten. Die Einwohner bauen Gemüsen, z.B. Artischockem, Zucchini, Okra, Bataten, Kartoffeln, Zucker- und Wassermelonen, Möhren, Getreide und Südfrüchte an. Von den Partnersiedlungen ist Kiti die älteste Siedlung.

 Ihre Kirche ist Panagia Angeloktiszti, die von Engeln gebaute Kirche der Heiligen Jungfrau, deren ältesten Teile im V. Jahrhundert entstanden. Das Königreich Zypern wurde im Laufe eines Kreuzzugs, unter Mitwirkung von Richard Löwenherz gegründet. Während der fränkischen Oberherrschaft gehörte die Siedlung zum Besitz der Königsfamilie und auf den ältesten Landkarten wurde sie schon unter den Namen Chiti, Chitus angegeben. In diesem Zeitalter wurde eine Kapelle der Kirche Angeloktiszti gebaut, die heute als Vorhalle an einem Eingang der Kirche dient. Später stand die Insel unter der Oberherrschaft der Republik Venedig. In diesem Zeitalter wurden ein Glockenturm auf der Kirche Angeloktiszti und ein Wachtturm in der Nähe der Meeresküste gebaut. Der Glockenturm wurde zur Wende der 1950er und 60er Jahre abgebaut. Im Laufe der Zeit, während der Zypern unter türkischer Oberherrschaft stand, haben die christlichen Zyprioten keinen Unterricht erhalten. Zwischen den Jahren 1835 – 1863 hat man mit dem Privatunterricht im eigenen Haus des örtlichen Klerikers und Lehrers angefangen. Dieser Vorgang dauerte bis zum Jahre 1860. Später wurde der Unterricht in der schon erwähnten, ehemaligen lateinischen Kapelle der Kirche Angeloktiszti abgehalten, und dann in der ersten, aus einem Raum bestehenden Schule, die auf dem Grundstück des heutigen Kindergartens der Gemeinde aufgebaut wurde. 1925 wurde eine weitere Schule gebaut, und am 17. November 2002 – nachdem die nötigen Maßnahmen getroffen wurden und die Bevölkerungszahl nach den Ereignissen im Jahre 1974 wieder zuzunehmen begann – eine neue Grundschule bis zur 6. Klasse, bestehend aus 14 Schulzimmern eingeweiht. Außerdem funktioniert noch eine 3-Klassen-Mittelschule – die dem Kleingymnasium unseres ehemaligen Bildungssystems entspricht – in Kiti für Jugendlichen im Alter von 13-15 Jahren, sowie drei Kindergarten, von denen zwei von der Kirchengemeinde und ein von der Dorfgemeinde betrieben werden. 1994 entstand der Erzengel Bildungsverein, der sich die Pflege der örtlichen Traditionen als Ziel setzte. In einem in den 1940er Jahren als Gendarmerie funktionierenden Gebäude wurde eine kleine ortsgeschichtliche Sammlung zustande gebracht, wobei im Erdgeschoss alte Haushalts-, Landwirtschafts- und Kleinindustriegeräte ausgestellt werden. Im zweiten Raum dokumentiert eine Fotokollektion das Einst und das Jetzt der Gemeinde und hier sind die Werkzeuge des örtlichen Baders und der Schusterei zu sehen. Der Raum im Obergeschoss, der durch eine Sondertreppe vom Hof des Hauses aus erreicht werden kann, wurde als ein herkömmliches Schlafzimmer eingerichtet, mit einem alten Bett, Spiegeln, mit Schrank, Stühlen und Tisch sowie mit einem alten Radio und Grammofon. 2007 wurde die neue Kirche von Kiti, das Heilige Kyrakos (Cirjak) fertig gestellt. Die neue Kirche ermöglicht, die archäologische Erschließung der den Teil der Welterbschaft bildenden Kirche anzufangen und die Geschichte der mit den jetzigen Fußboden und umgebauten Mauern bedeckten alten Unterbauten und Gebäudeteile klären zu können. Unter den kulturellen Merkwürdigkeiten soll die Privattanzschule der Siedlung erwähnt werden, deren Mitglieder traditionelle und moderne griechische Tänze vorführen. Im Dorf funktioniert auch eine eigene Sparkasse. Die örtliche Gemeinschaft hat vor, die archäologische Erschließung der Kirche Angeloktiszti – wie es schon erwähnt wurde – durchzuführen, die alten Schulgebäude zu renovieren und neuartig zu verwenden. Den Hauptplatz und die Grünanlagen der Siedlung weiter zu entwickeln, die Erholungsgebiete an der Meeresküste – neben dem Schutz der Küste gegen die Erosion – zu entwickeln und zu erweitern.

 

Im Interesse der Herstellung der Partnerbeziehungen haben Biatorbágy und Kiti 2002 Verhandlungen eingeleitet. Die Partnerstadtvereinbarung wurde 2004 von dem Ratsvorsitzenden, Herrn Mihalisz Nikolau und dem Bürgermeister, Herrn Dr. Lajos Palovics in Biatorbágy unterzeichnet.

 
Weitere Informationen über Kiti: www.kiti.org.cy